Solidaritätsbündnis Soziale Arbeit ruft auf zum Block der Sozialen Arbeit auf der DGB-Demonstration „Feministisch – Solidarisch – Gewerkschaftlich“ am 8. März

Sehr geehrte Pressevertreter*innen,

das neu formierte Solidaritätsbündnis Soziale Arbeit, in dem sich verschiedene Organisationen und Gruppen aus dem Bereich der Sozialen Arbeit zusammengeschlossen haben, ruft zur Teilnahme am Block der Sozialen Arbeit auf der diesjährigen DGB-Demonstration am 8. März auf. Unter dem Motto „Schlechte Arbeitsbedingungen, Niedriglöhne, Armut und Unterdrückung – nicht mit uns!“ ruft das Bündnis Beschäftigte in der Sozialen Arbeit auf, sich zusammenzuschließen und in einem gemeinsamen Block für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und eine andere Sozialpolitik auf die Straße zu gehen.

Soziale Arbeit wird nach wie vor zu 70 Prozent von Frauen und queeren Menschen geleistet und ist bis heute von prekären Beschäftigungsverhältnissen, Unterbezahlung und geringer gesellschaftlicher Anerkennung geprägt. Die historisch patriarchale Prägung der Sozialen Arbeit als “Frauenarbeit” bestimmt nach wie vor ihre schlechte Stellung im System der Erwerbsarbeit. Anlässlich des Internationalen Frauenkampftages am 08. März möchte das Bündnis vor dem aktuellen Hintergrund von Kürzungen und Sozialabbau für die gesellschaftliche Anerkennung und Aufwertung reproduktiver Tätigkeiten demonstrieren und die existenzielle Bedeutung der Sozialen Arbeit als bedürfnisorientierte soziale Versorgungsstruktur hervorheben.

Der Block Soziale Arbeit auf der DGB-Demonstration bietet eine Plattform, um auf Missstände wie die fehlende Umsetzung der Tariferhöhungen bei freien Trägern der Sozialen Arbeit aufmerksam zu machen, sich zu vernetzen und gemeinsam und solidarisch für bedarfsgerechte soziale Versorgungsstrukturen, gute Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und ein Ende patriarchaler Unterdrückung einzutreten. In diesem Sinne lädt das Solidaritätsbündnis Soziale Arbeit alle Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, Azubis/Studierende, Hochschullehrende, Nutzer*innen sozialer Angebote und Unterstützer*innen ein, sich dem Block anzuschließen.

“Die Löhne in der Sozialen Arbeit sind zu niedrig. Der für die Soziale Arbeit wichtige Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst (TV-L) wurde bisher nur in wenigen Bereichen umgesetzt. Insbesondere die Kolleg*innen bei den freien Trägern sind weiterhin in völliger Unklarheit darüber, ob der Inflationsausgleich, die Hauptstadtzulage sowie die Tariferhöhungen sie überhaupt erreichen werden. Damit vergrößert sich die Gehaltsschere zwischen den Beschäftigten im Öffentlichen Dienst und bei freien Trägern”, stellt Joleen Haupt, Sprecherin des Bündnisses, fest.

Gerade am 8. März besinnen wir uns darauf zurück, dass keine von uns sicher und frei leben kann, bis wir es alle sind. Wir wollen eine Politik der Sorge, die den Menschen in ihrer Angewiesenheit aufeinander gerecht wird und keinen immer härter werdenden Kampf im patriarchal-kapitalistischen Ellbogensystem.

Für Rückfragen und Interviews stehen wir Ihnen unter den unten geannten Kontaktdaten gerne zur Verfügung.

08. März um 11:00 Uhr am Oranienplatz (Kreuzberg)

Treffpunkt: Kommt zum Banner: „Schlechte Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne, Armut und Unterdrückung – Nicht mit uns!“

Internetseite: https://sozialbuendnis.noblogs.org/

Pressekontakt:
Joleen Haupt, Sprecher*in für das Solidaritätsbündnis Soziale Arbeit

Emailadresse des Solidaritätsbündnisses Soziale Arbeit:
Solidaritätsbuendnis@riseup.net


O-Töne der vertretenen Gruppen:

Hände weg vom Wedding
Kontakt: HWVW@riseup.net

“Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal. Woche für Woche erreichen die Kolleg*innen neue Horrormeldungen über Sozialabbau und Kürzungen im sozialen Bereich. Die Sicherheit der Beschäftigungsverhältnisse und die Qualität der Betreuung sind damit weiterhin stark gefährdet. Diese Unsicherheit und Befristung der Sozialen Arbeit ist Ausdruck der Verzahnung von kapitalistischer Profitorientierung und patriarchaler Abwertung, die mit der aktuellen Kürzungswelle einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht hat”, sagt Marc Seilheimer von der Stadtteilorganistaion Hände weg vom Wedding für das Solidaritätsbündnis Soziale Arbeit.

Solitreff Neukölln
Kontakt: solitreff_neukoelln@systemli.org

“Die soziale Versorgungsstruktur ist schon lange unterfinanziert. Angesichts aktueller neoliberaler Krisen-, Sozial- und Arbeitspolitik steht sie jetzt am Scheideweg. Wenn wir wollen, dass jeder Mensch ein Recht auf ein Leben in Würde hat und bei Bedarf auf Hilfe und Unterstützung zählen kann, dann braucht es große Investitionen im Sozial- und Gesundheitswesen – also auch in uns, die Beschäftigten, die seit Jahren an oder jenseits der Grenze des Machbaren arbeiten. Diese Weichen werden zurzeit an den Tischen der Geldgeber*innen und in unserer Reaktion gestellt. Wir sagen: Unsere Arbeit gibt es für alle oder für niemanden und sie gibt es nicht umsonst!”, sagt Marie vom Solitreff Neukölln für das Solidaritätsbündnis Soziale Arbeit.

Revolutionär sozialistische Organisation (RSO)
“Soziale Arbeit ist in der Krise, und diese Krise hängt mit anderen Krisen im Kapitalismus zusammen. Durch Privatisierung und Ökonomisierung entsteht ein preisgesteuerter Wettbewerb zwischen den Anbietern der Hilfeleistungen. Wir müssen uns als Sozialarbeitende über die Träger hinweg organisieren, um auf die katastrophalen Zustände in fast allen Bereichen aufmerksam zu machen. Aber auch mit anderen Berufsgruppen und den Nutzer:innen im Care Bereich, um die gesamte Tragweite des Sozialabbaus deutlich zu machen, und um einen größeren Hebel zu haben. Wir als Revolutionär Sozialistische Organisation kämpfen gegen alle Formen von Ausbeutung und Unterdrückung, ob an den Arbeitsplätzen oder allgemein in der Gesellschaft. Diese Kämpfe stehen eng in Verbindung mit dem Kampf gegen den Kapitalismus und für eine von Profitinteressen befreite bedürfnisorientierte Gesellschaft”, sagt Hannah Latz, Revolutionär Sozialistische Organisation Berlin.